Über uns

Als bekannt wurde, dass  auch nach Alpirsbach Asylbewerber kommen sollen, entstand in der Bevölkerung einige Unruhe. Nachdem eine Unterbringung in der ehemaligen Jugendherberge auf dem Sulzberg nicht verwirklicht werden konnte, wurde das Haus Burghalde vom Landratsamt Freudenstadt angemietet. Damit bei den Asylbewerbern nicht der Eindruck entsteht, dass sie abgelehnt werden, wurde unter Federführung der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde ein Arbeitskreis gegründet, der regelmäßige Kontakte zu den Asylbewerbern aufnehmen soll, der „Arbeitskreis Asyl Alpirsbach“.

Anfang Dezember 2011 fand ein erstes Treffen statt, zu dem in den beiden Kirchengemeinden und über die Presse eingeladen wurde. Neben Pfarrer Schmelzle, Dekan Ziegler und Pfarrer van der Lipp waren mehr als 20 Personen anwesend. Neben Überlegungen, welche Aktionen vom AK übernommen werden könnten, wurden wichtige Informationen  eingeholt, z. B. über die Rechtslage von Asylbewerbern. Im Januar berichtete Pfarrerin Susanne Haag über ihre Erfahrungen aus der Arbeit mit Asylsuchenden in der Beratungsstelle Reutlingen. Auch besuchten mehrere AK-Mitglieder das Heim für Asylbewerber in Hallwangen.

Seit die ersten Asylbewerber Anfang April eintrafen, sind nun einige Monate ins Land gegangen. Inzwischen ist das Haus Burghalde mit 30 Personen schon gut gefüllt. 21 Männer, 3 Frauen und 6 Kinder wohnen jetzt in Alpirsbach. Man trifft sie auch immer mal wieder im Ort an.

Der ältere der nigerianischen Buben darf seit dem neuen Schuljahr die Grundschule besuchen. Da er noch kaum deutsch spricht, ist das sicher für ihn, aber auch für die Klassenlehrerin, nicht so einfach. Zwei Damen aus dem Arbeitskreis haben sich dankenswerterweise bereit erklärt, ihm bei den Hausaufgaben zu helfen bzw. ihn so gut es geht zu fördern. Ihm fehlt es nicht nur an Deutschkenntnissen, auch viele andere Dinge, die in der Schule wichtig sind, z. B. Pünktlichkeit, muss er noch lernen.

Nicht so gut angenommen, wie wir es uns gedacht hatten, wird der Deutschunterricht, den wir im Haus Burghalde anbieten. Doch diejenigen, die mitmachen, sind dankbar für die gute Gelegenheit die deutsche Sprache zu erlernen.

Im „Cafe Asyl“, im evangelischen Gemeindehaus, treffen  sich  Asylbewerber und Bewohner von Alpirsbach zu Kaffee, Tee und Gebäck. Frauen aus dem Arbeitskreis, die sogenannten „Kaffeetanten“, bereiten die Nachmittage vor. Neben Gesprächen, die hauptsächlich in englischer Sprache geführt werden müssen, weil es mit der deutschen Sprache noch schlecht bestellt ist, haben wir auch schon Spiele gemacht und miteinander gesungen. Das macht besonders viel Spaß, weil pakistanische und deutsche Lieder im Wechsel gesungen werden.  Auf diese Weise lernen beide Seiten eine ganze Menge voneinander.  Es gibt auch immer mal wieder etwas zu lachen.
Als Dankeschön für unser Engagement haben kürzlich einige Asylbewerber  Frauen vom „Cafe Asyl“, Deutschkurs und Hausaufgabenbetreuung zu einem Essen eingeladen. Im Haus Burghalde wurden wir mit pakistanischen Speisen, die uns allen sehr gut geschmeckt haben, verwöhnt. Es war ein schöner Nachmittag. Über die Einladung haben wir uns sehr gefreut. Zeigt es doch, dass unser Einsatz gerne angenommen wird und wohl auch gut ankommt.

Gemütliches Beisammensein beim Asylcafe